Die Bürgerinitiative Lichtenrade-Dresdner Bahn kritisiert den erneuten und kurzfristigen Ausfall der S-Bahn S2 zwischen Blankenfelde und Priesterweg, erneut über eine weite Strecke mit vielen Bahnhöfen, scharf und fordert von dem Bundesverkehrsministerium nunmehr unverzüglich Konsequenzen.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass an einer Neubaustrecke seit Jahren gebaut wird und bis zum heutigen Tage immer wieder Störungen im Betriebsablauf auftreten. In den vergangenen Jahren wurden der BI Lichtenrade auf wiederholte Anfragen Auskünfte zu Bauablaufplänen nicht erteilt. Es drängt sich nachhaltig der Verdacht auf, dass die hiesigen Baumaßnahmen zumindest nicht der erforderlichen auch ministeriellen Überwachungen unterliegen und eine ordnungsgemäße Durchführung der Baumaßnahmen nicht hinreichend gesichert ist.
Wir fordern die für Lichtenrade gewählten Bundestagsabgeordneten auf, noch in der laufenden Legislatur unverzüglich kleine Anfragen in den deutschen Bundestag zu der obigen Thematik einzubringen.
Zudem sollte der neugewählte Bundestag die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses prüfen.
Klaus-Peter Jürcke
Vorsitzender der BI Lichtenrade
Auf unsere Anfrage hat der Bundestagsabgeordnete Dr. Jan-Marco Luczak eine Anfrage an die Bahn gestellt, hier im Wortlaut:
„…seit den frühen Morgenstunden des 29. Januar 2025 fährt auf der S-Bahn-Linie S2 in Berlin zwischen den Bahnhöfen Blankenfelde und Priesterweg kein Zug mehr.
Nach jahrelangen Baustellen, Unterbrechungen und Ersatzverkehren im Zuge des Wiederaufbaus der Dresdner Bahn ist es für die Menschen im Süden Berlins und insbesondere Lichtenrades vollkommen unverständlich, warum es erneut zu einem solchen Totalausfall auf der S-Bahn kommt – und das ohne Vorwarnung auf einer eigentlich frisch modernisierten und in Teilen neu aufgebauten Strecke.
Gerade Pendlerinnen und Pendler sind auf eine verlässliche Anbindung mit der S-Bahn angewiesen. In der Vergangenheit wurde immer wieder betont, dass Investitionen in die Schieneninfrastruktur langfristig zu mehr Stabilität und Zuverlässigkeit führen werden. Umso enttäuschender ist es, dass sich der Betrieb der S2 trotz der zahlreichen Baumaßnahmen und Modernisierungen weiterhin so unzuverlässig gestaltet. So sind beispielsweise erst am Montag dieser Woche während des BVG-Streiks mehrere S-Bahnen zwischen Lichtenrade und Marienfelde ersatzlos ausgefallen, was zeitweise zu einem 20-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit führte. Die Fahrgäste waren zurecht verärgert. Ab dem Bahnhof Marienfelde fuhren die Züge dann wieder. Alle Pendlerinnen und Pendler in Lichtenrade, am Schichauweg sowie an der Buckower Chaussee wurden im Regen stehen gelassen.
Ich bitte Sie daher dringend um eine schnelle Abhilfe und Aufklärung der Ursache für den Ausfall heute sowie den generell als unzuverlässig wahrgenommenen Betrieb der S-Bahn.
Zudem würde ich gern in Erfahrung bringen, welche Maßnahmen ergriffen werden, um künftig mehr Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs sicherzustellen. Der S-Bahn Verkehr ab Blankenfelde in die Stadt muss sichergestellt werden, ebenso der 10-Minuten-Takt ab Lichtenrade. Die Menschen in meinem Wahlkreis sind angewiesen auf eine funktionierende S-Bahn und haben zurecht eine entsprechende Erwartungshaltung.
Für Ihre Mühewaltung und Rückmeldung danke ich Ihnen im Voraus.
Dr. Jan-Marco Luczak“
Darauf hat der Vertreter der Bahn schnell geantwortet. Hier im Wortlaut:
„Sehr geehrter Herr Bundestagsabgeordneter, lieber Herr Dr. Luczak,
in der Tat ist die S2 die Lebensader für Marienfelde und Lichtenrade und eine so massive Störung, wie wir sie seit heute Betriebsbeginn erleben, ist daher besonders ärgerlich. Zur Zeit arbeiten wir mit Hochdruck an der Behebung des komplexen Schadens in unserer Stromversorgung, zu den Auslösern kann ich deshalb zur Zeit leider noch nichts sagen. Der Ausfall ist besonders unerfreulich, weil unsere Systeme mit mehrfacher Redundanz ausgestattet sind. Auch langgediente Kenner der S-Bahnstromversorgung können sich an ein solches Schadensbild nicht erinnern. Alle verfügbaren Kräfte, Firmen und Hilfsmittel sind zusammengezogen worden um schnellstmöglich die Gesamtstrecke wieder ans Netz zu bringen. Der Abschnitt Blankenfelde – Lichtenrade ist bereits mit Pendelverkehr wieder am Netz, an der Reststrecke läuft die Schadensbehebung weiter, hier müssen wir noch auf den Busnotverkehr verweisen. Lieber Herr Dr. Luczak, seien Sie versichert, dass wir alles tun, um den Kundinnen und Kunden der S-Bahn so schnell wie möglich wieder das gewohnte Angebot zur Verfügung stellen zu können. Dies in aller Kürze. Sollten Sie Interesse haben, werde ich Sie gerne über weitere Erkenntnisse zur Ursachenforschung unterrichten sobald Sie uns vorliegen.“